Selbst mit kleinen Kameras wie z.B. der GoPro kann man brauchbares Material filmen, um ein schönes Urlaubsvideo daraus zu schneiden. Wichtig ist nur, dass Sie für Vielfalt sorgen. Denn nur dann kann im Schnitt daraus etwas Unterhaltsames entstehen. Und natürlich gehört auch etwas Handwerkszeug dazu. Im Folgenden erfahren Sie von Scansail, was erforderlich ist, um ein erinnerungswürdiges Urlaubsvideo zu erstellen.
Damit die eigenen Filmaufnahmen nicht aussehen, als sei die Kamera zufällig mitgelaufen, muss man eigentlich nur die häufigsten Anfängerfehler vermeiden. Dadurch verbessert sich die Qualität des gefilmten Materials erheblich, und es ist deutlich besser zu schneiden.
Eine wichtige Regel vorab: keine Aufnahme kürzer als 10 sek. filmen, da man sie im Schnitt sonst kaum verwenden kann. Im Zweifelsfall leise mitzählen während der Aufnahme.
Auf dem Filmportal Slashcam gibt es eine Vielzahl von nützlichen Tipps zum Filmen. Hier sind einige Hinweise, basierend auf einem Slashcam-Tutorial, wie man die häufigsten Anfängerfehler vermeidet:
1. Verwackeln
Generell gilt: verwackelte Bilder sind unprofessionell und für den Zuschauer schwer zu ertragen. Deswegen sind Stativaufnahmen in den meisten Fällen optimal. Aber natürlich filmt man auf einem Yachtcharter in der Regel nicht vom Stativ. Dennoch sollte man sich bemühen, ruhige Bilder hinzubekommen, damit das Urlaubsvideo mit Freude noch viele Male angeschaut wird. Das erreicht man, indem man sich während des Filmens aufstützt oder irgendwo anlehnt. Zudem sollte die Kamera so dicht an den Körper wie möglich gehalten werden. Denn: je länger der Arm, desto wackeliger die Aufnahmen.
2. Bilder bewusst komponieren und aufnehmen
Suchen Sie sich das Motiv aus, BEVOR sie den Aufnahmeknopf drücken! Wenn Sie mit der Kamera ziellos hin- und herschwanken, kommt nichts Gutes dabei raus. Also erstmal überlegen, was man aufnehmen möchte, dann die Aufnahme machen (mindestens 10 Sekunden Länge) und dann beenden.
3. Keine Endlosaufnahmen
Unter Berücksichtigung von Punkt 1 und 2 nehmen Sie eine Szene mindestens 10 Sekunden auf, beenden die Aufnahme jedoch, sobald das Bild bzw. die Szene ausreichend „erzählt“ ist. Aufnahmen von 2 Minuten Länge oder gar mehr sind in der Regel kein bewusstes Filmen, sondern nur „Laufenlassen“. Viel Spaß dabei im Schnitt.
4. In Sequenzen filmen
Wenn Sie bei der Aufnahme schon an den Schnitt denken, kommt quasi automatisch besseres Material heraus. Beispiel: Sie filmen ein Ablegemanöver. Teilen Sie diesen Vorgang in verschiedene kleine Szenen a. 1. Maschine anlassen, 2. Leinen losmachen, 3. Fender einholen, 4. Close-up Gesicht Steuermann, 5. Aus der Box rausfahren, 6. Segel hissen.
Wenn Sie so eine Sequenz in einzelnen kurzen Szenen gefilmt haben, lässt es sich wunderbar zusammenschneiden, ohne dass Materialberge entstehen. Und für den Zuschauer kommt ein interessanter Film dabei raus.
5. Vermeiden Sie Gegenlichtaufnahmen
Viele Videokameras haben eine Belichtungsautomatik. Wenn ihr das Bild hell erscheint, wird automatisch die Blende geschlossen, wodurch das Bild abgedunkelt wird. Filmen Sie also eine Person vor einem hellen Hintergrund (z.B. weiße Wand, Sonne, Scheinwerfer), so dürfte vermutlich eine unterbelichtete Aufnahme herauskommen. Also lieber mit dem Licht im Rücken drehen.
6. Kein Gerede während der Aufnahme
Verzichten Sie darauf, während des Filmens zu kommentieren. Damit wird der Atmo-Ton (natürlicher Ton der Aufnahmesituation) unbrauchbar, da ihre Worte untrennbar mit dem restlichen Ton verbunden sind.
7. Möglichst nicht oder nur wenig zoomen
Das ist an der GoPro glücklicherweise gar nicht möglich. Generell gilt aber: zoomen ist eigentlich nur ein Verändern der Brennweite – also der Darstellungsgröße eines Motivs. Wenn das während der Aufnahme passiert, ist es eine Fahrt. Dafür mag es inhaltliche Gründe geben. Aber wenn man dafür keinen triftigen Grund hat, sollte man es auch nicht tun. Basierend auf Regel 1,2 und 3 ist es selten sinnvoll zu zoomen. Zudem will eine gute Zoomfahrt auch gelernt sein.
Bildausschnitte
Variieren Sie die Einstellungsgrößen und Perspektiven ihrer Aufnahmen. Kein Cutter der Welt kann ihnen einen schönen Film schneiden, wenn Sie immer nur vom Cockpit aus Richtung Bug des Schiffes filmen. Selbst wenn Sie 200 Aufnahmen dieser Art haben.
Deswegen: Von der Totalen bis zur extremen Naheinstellung sollten Sie alle Einstellungsgrößen mehrmals mit verschiedenen Motiven filmen. Verändern Sie dabei auch ihren Blickwinkel. Gehen Sie in die Knie. Machen Sie Aufnahmen von oben. Ganz nah dran. Ganz weit weg. Unter Wasser. In der Kajüte. Vom Bug des Schiffes. Von der Landschaft. Pflanzen, Tiere, Korallen, Bootsdetails, Personen. Seien Sie kreativ und zeigen Sie Vielfalt! Immerhin ist es Ihr Film, der am Ende herauskommen soll.
Die BBC 5-Shot-Regel
Wie schon erwähnt, sind sequentielle Aufnahmen die Grundlage für einen guten Film. Dabei wird eine Handlung in einzelnen Bilder zerlegt. Eine kleine Hilfe hierbei ist die 5-Shot-Regel der britischen BBC. Demnach besteht eine Filmsequenz im Allgemeinen aus 5 Elementen:
- Close-up auf die Hände
- Close-up auf das Gesicht
- Totale der Szene
- Aufnahme über die Schulter
- eine weitere Aufnahme aus einem anderen Winkel (z.B. Seitenansicht, Untersicht, Vogelperspektive).
Die BBC hat diese Regel entwickelt, als sie damit begann, Film unerfahrene Redakteure zum Drehen zu schicken. Dieses Handwerkszeug führt schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Die Technik wird verwendet, da sich diese 5 Elemente immer problemlos aneinander schneiden lassen. Wenn man in diesen Einzelsequenzen der Reihenfolge nach filmt, wird man in jedem Fall brauchbares Material bekommen. Die ersten drei Aufnahmen Close-up Hände, Close-up Gesicht u. Totale der Szene werden sich immer sehr gut aneinander schneiden lassen. Hierbei möchten wir uns bei Filmdüne für die Tipps bedanken.
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